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2022-12-18

SINUS-Studie 2022: Berufsorientierung Jugendlicher in Deutschland

SINUS-Studie zur Berufsorientierung der Jugendlichen in Deutschland – Was erwarten sie, welche Sorgen treiben sie um und wo gibt es Bedarfe?
Die aktuelle SINUS-Studie zur Berufsorientierung Jugendlicher in Deutschland bestätigt nicht nur Bekanntes. Sie weist auf Bedarfe hin, für die Philipp Catani mit seinem Unterrichtskonzept zur inklusiven Berufsorientierung in der Praxis bewährte Lösungen anbietet.

Inklusive Berufsorientierung ist milieusensible Berufsorientierung
Christoph Schleer und Marc Calmbach beziehen sich in ihrer aktuellen Studie auf das bekannte SINUS-Lebensweltmodell. Zwei der insgesamt sieben Lebenswelten gehören zu den primären Adressaten-Gruppen von Catanis Unterrichtsidee zur inklusiven Berufsorientierung: die Prekären und die Konsum-Materialisten.
Während die Prekären ein normales Leben anstreben und mithalten möchten, dabei aber häufig Rückschläge erleben, definieren sich die Konsum-Materialisten über den Kauf und das Präsentieren von Markenartikeln. Angehörige beider Lebenswelten haben wenig Interesse an Schule und erreichen meist nur eine niedrige formale Bildung. Die Konsum-Materialisten versuchen diesen Umstand durch ihr Engagement zu kompensieren.

Inklusive Berufsorientierung ist verständliche Berufsorientierung
Schleer und Calmbach befragten die Jugendlichen zu den Informationsquellen, die sie im Rahmen der Berufsorientierung nutzen. Dabei zeigten sich deutliche sozio-demografisch bedingte Unterschiede. Schüler:innen mit einer niedrigeren formalen Bildung profitieren vergleichsweise wenig von Informationsmaterialien, Karriereseiten, Informationsangeboten der Industrie- und Handelskammern oder Berufsmessen. Aus diesem Grund setzt Catanis inklusive Berufsorientierung auf Leichte Sprache, die den Jugendlichen einen Zugang zur Thematik ermöglicht.

Inklusive Berufsorientierung ist Diagnose geleitete Berufsorientierung
Den Jugendlichen der SINUS-Studie waren im Gesamten betrachtet zwei Aspekte besonders wichtig: Spaß am Beruf und eine möglichst große Schnittmenge zwischen individuellen Interessen und Fähigkeiten einerseits und den Anforderungen des jeweiligen Berufs anderseits. Dieser Tatsache begegnet Catanis Unterrichtsidee, indem vier verschiedene Selbsterkundungswerkzeuge vorgestellt werden. Für jedes Selbsterkundungswerkzeug werden die Vor- sowie Nachteile genannt und die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Einsatz erläutert. Dem Herausfinden individueller Interessen und Fähigkeiten kommt im Hinblick auf die Prekären eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Denn die Prekären wissen laut SINUS-Studie um ihren Wettbewerbsnachteil auf dem Ausbildungsmarkt und sind “froh, wenn sie überhaupt eine Anstellung finden”. Außerdem geben die Prekären häufiger an, zu möglichen Berufswegen ausreichend informiert zu sein, wohinter Schleer und Calmbach zwei Gründe vermuten. Erstens verfügen die Prekären auf dem Ausbildungsmarkt nur über eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten und zweitens ist das Wissen um eigene Interessen sowie Fähigkeiten und dazu passende Berufe bei den Prekären am geringsten ausgeprägt.

Inklusive Berufsorientierung ist schulische Berufsorientierung
Die SINUS-Studie verdeutlicht auch, dass vor allem Prekäre und Konsum-Materialisten Angebote der Berufsorientierung am häufigsten ungenutzt lassen. Dieser Umstand findet Anwendung auf den Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis und schließt Personen aus etwaigen Berufsfeldern mit ein. Auch Gespräche mit Lehrkräften und Berufsberater:innen an Schulen sind für Prekäre nach eigenen Angaben mit einem geringen Mehrwert verbunden. Schleer und Calmbach stellen dennoch die These auf, dass gerade hinsichtlich der ungünstigen Lebensumstände benachteiligter Jugendlicher den Angeboten der Bundesagentur für Arbeit eine wichtige Rolle zukommt. Hier lässt sich jedoch auch eine andere These aufstellen, die die Bedeutung der Lehrkräfteprofessionalität und die Qualität eingesetzter Materialien in Bezug auf eine effektive Berufsorientierung unterstreicht. Darüber hinaus ist die Schule für benachteiligte Jugendliche nach Christine Einhellinger die Instanz mit den geringsten Zutrittsbedingungen, so dass sie alle erreichen kann - und soll.

Inklusive Berufsorientierung ist umfassende Berufsorientierung
Schleer und Calmbach schließen die SINUS-Studie mit einem Katalog konkreter Handlungsempfehlungen für die Berufsorientierung ab. Zahlreiche Handlungsempfehlungen werden in Catanis Unterrichtsidee zur inklusiven Berufsorientierung bereits aufgegriffen. So geht es für Schleer und Calmbach zum Beispiel um die Stärkung des Empowerments der Jugendlichen, das aufgrund Catanis Umsetzung der Materialien in Leichter Sprache und einer Berücksichtigung der Lebenswirklichkeit von Förder- sowie Hauptschüler:innen und eines sprachsensiblen Vorgehens überhaupt erst möglich wird. Weiterhin soll Berufsorientierung als Prozess gestaltet werden, was sich ebenfalls in Catanis Unterrichtsidee widerspiegelt. Lehrkräfte können nämlich auf Materialien für den gesamten Berufsorientierungsprozess zurückgreifen - einschließlich Materialien zum Bewerbungsprozess, zu dem sich die Prekären am häufigsten Informationen wünschen. Schließlich stellen die Autoren fest, dass Lehrkräfte in Sachen Berufsorientierung nicht ausreichend Unterstützung erfahren. Das Erstellen geeigneter Unterrichtsmaterialien und eine Zunahme der Erwartungen gegenüber Lehrkräften werden als Problemanzeigen angeführt. Für beide Problemanzeigen bietet Catanis Unterrichtsidee zur inklusiven Berufsorientierung in der Praxis bewährte Lösungen an.

Admin - 14:30:31 @ Inklusive Berufsorientierung | Kommentar hinzufügen

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