Educerio

sprachsensible Unterrichtsmaterialien in Leichter Sprache

Lernziele und Erfolgskriterien klären, teilen und verstehen





Lernstände


Feedback


Kooperation und Peer Feedback


Selbstregulation



Die Tabelle veranschaulicht die Strategien der formativen Evaluation Lernziele und Erfolgskriterien müssen geklärt, geteilt und verstanden werden, um effektive Lehr-Lern-Prozesse initiieren zu können.


"By being clear about what it is we want students to learn (...) it is more likely that our students will learn what we need them to learn." (Wiliam & Leahy, 2015, S. 41).


Lernziele

Für das Klären, Teilen und Verstehen von Lernzielen und Erfolgskriterien ist es zunächst erforderlich, dass die Lehrkraft jeder Stunde ein Lernziel zugrunde legt. Die Lehrkraft kann den Lernenden das Lernziel zu Beginn der Stunde bekanntgeben. Doch Wiliam & Leahy (2015) betonen auch, dass es nicht immer ratsam ist, das Lernziel schon zu Stundenbeginn zu nennen, da die gewonnen Klarheit zulasten der Motivation gehen und als Alibi für wenig ambitioniertes Unterrichten verwendet werden kann (Wiliam & Leahy, 2015).
Jones (2021) rät Lehrkräften darüber hinaus, den Unterricht sowohl kurz- als auch langfristig zu planen und Inhalten, Konzepten und Fähigkeiten den Vorzug vor einer Ausrichtung auf Methoden und Aufgaben zu gewähren. Des Weiteren sollen Lehrkräfte Lernziele operationalisieren, die verständlich, genau und anspruchsvoll sind. Wenn den Lernenden der Sinn von Lernzielen verdeutlicht werden soll, kann dies mithilfe eines finalen Nebensatzes (, damit...) (Jones, 2021) oder eines kausalen Nebensatzes (, weil/da…) bzw. auf Grundlage eines Hauptsatzes mit dem Wort „Denn“ (Wiliam, 2011) stattfinden. Lehrkräfte sollen überdies Lernziele als Werkzeuge zur Überprüfung von Lernprozessen und nicht zur Bewertung von Unterrichtsstunden verstehen, um von ihrem Potenzial profitieren zu können (Jones, 2021).
Im Hinblick auf die Operationalisierung von Lernzielen und Erfolgskriterien soll auf eine allgemeine Formulierung geachtet werden, damit den Lernenden der Transfer erworbener Fähigkeiten auf ähnliche Problemstellungen leichter gelingen kann (Wiliam & Leahy, 2015; Jones, 2021).
Beispiel für ein nicht allgemein formuliertes Lernziel
  • Die Lernenden können den Inhalt der Kalendergeschichte "Seltsamer Spazierritt" von Johann Peter Hebel wiedergeben.
Beispiel für ein allgemein formuliertes Lernziel
  • Die Lernenden können den Inhalt kurzer Erzähltexte wiedergeben.

Wiliam (2020a) weist ebenso darauf hin, dass herkunftsbedingte Leistungsunterschiede durch verständliche Lernziele nivelliert werden können. Denn Lernende aus bildungsfernen Haushalten kennen im Gegensatz zu Schüler:innen aus bildungsnahen Haushalten die "Regeln des Spiels" (der Schule) nicht, was sich nachteilig auf die Bildungserfolge auswirken kann. Indem Lehrkräfte Schüler:innen verständliche Lernziele mitteilen, erhalten Lernende aus bildungsfernen Haushalten das, was sie aufgrund ihrer Herkunft (noch) nicht besitzen. 


Große Fragen und Schlüssel-Fragen 

Wiliam & Leahy (2015) sowie Jones (2021) empfehlen den Einsatz von großen Fragen ("big questions") und Schlüssel-Fragen ("key questions") im Unterricht. Jones (2021) führt aus, dass Schlüssel-Fragen ("key questions") und große Fragen ("big questions") als Aufhänger sowohl für Unterrichtsstunden und Unterrichtssequenzen als auch zur Wiederholung von Lerninhalten verwendet werden können.

Beispiele zu einer Schlüssel-Frage für eine Unterrichtseinheit

  • Welche Bedeutung kommt Arbeit im Leben von Menschen zu?

Beispiele zu Schlüssel-Fragen für Unterrichtsstunden

  • Welche Formen von Arbeit gibt es?
  • Welche Folgen kann Arbeitslosigkeit haben?
  • Welche Lohnformen gibt es und welche Vor- und Nachteile haben sie?


Erfolgskriterien

Neben den Lernzielen sind bei der formativen Evaluation ebenso die Erfolgskriterien zu berücksichtigen. Die Lehrkraft soll mit den Lernenden anonyme Arbeitsbeispiele besprechen und einen Bezug zu den Erfolgskriterien herstellen (Wiliam & Leahy, 2015). 
Die Erfolgskriterien sollen wie die Lernziele eher allgemein als spezifisch gehalten sein und komplexe Aufgaben in Teilschritte zerlegen, wie dies beispielsweise bei Schreibplänen für das Verfassen von Texten der Fall ist. Auf Grundlage von Arbeitsbeispielen können Lehrkräfte und Lernende gute und schlechte Leistungen diskutieren. Hierdurch haben alle Schüler:innen die Möglichkeit, eine Qualitätsvorstellung zu entwickeln, was sich positiv auf die Leistungen schwächerer Schüler:innen auswirken kann (Solution Tree, 2018). 
Nach Jones (2021) sollen Lehrkräfte den Lernenden nicht nur Erfolgskriterien vorgeben, sondern diese auch mit ihnen diskutieren, um gegebenenfalls Ergänzungen vornehmen zu können.

Leistungsfeststellungen am Ende von Unterrichtsstunden 

Am Ende der Stunde kann eine Lehrkraft die Lernenden fragen, was sie aus der Stunde mitnehmen bzw. was sie gelernt haben (Wiliam & Leahy, 2015).


Download-Bereich



Lernziele und Erfolgskriterien
Dieses Dokument fasst das Wichtigste der ersten Strategie zusammen.
lernziel-erfolgskriterien.pdf (33.32KB)
Lernziele und Erfolgskriterien
Dieses Dokument fasst das Wichtigste der ersten Strategie zusammen.
lernziel-erfolgskriterien.pdf (33.32KB)







Einführung, Danksagung und Literaturangaben


Definition der formativen Evaluation


Gründe für den Einsatz der formativen Evaluation


Strategien der formativen Evaluation


 



 








 

E-Mail
LinkedIn