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Wie funktioniert eine Berufsausbildung? - bei Jugendlichen ohne Reha-Anspruch

Für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung gibt es drei Arten, eine Berufsausbildung zu absolvieren:

  • die betriebliche Ausbildung im dualen System
  • die schulische Ausbildung und
  • die Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)

Am Ende dieses Abschnitts steht ein Arbeitsblatt zum Download bereit, das diese Ausbildungsmodi in vereinfachter Form veranschaulicht.

Arten der Berufsausbildung In der Berufsorientierung bei Jugendlichen ohne Reha-Status gibt es hauptsächlich zwei Arten der Berufsausbildung: die duale Ausbildung und die schulische Ausbildung.


Was ist eine betriebliche Ausbildung?

Eine betriebliche Berufsausbildung im dualen System kennt mindestens zwei Lernorte: einen Betrieb und eine Berufsschule. Überbetriebliche Ausbildungsabschnitte an Handwerkskammern oder Bildungszentren können ergänzend hinzukommen, um bestimmte Inhalte aus Ausbildungsverordnungen zu vermitteln. Eine betriebliche Berufsausbildung dauert zwischen zwei und dreieinhalb Jahren und hat berufliche Handlungsfähigkeit zum Ziel. Rechtliche Grundlagen einer Berufsausbildung sind:

  • das Berufsbildungsgesetz (BBiG) und gegebenenfalls die Handwerksordnung,
  • das Jugendarbeitsschutzgesetz (JuArSchG),
  • die Ausbildungsordnung des Ausbildungsberufs mit Ausbildungsrahmenplan,
  • der Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufs für den Unterricht an der Berufsschule und
  • der Ausbildungsvertrag mit dem betrieblichen Ausbildungsplan.

Der Ausbildungsvertrag ist durch die Ausbildenden schriftlich niederzulegen (§ 11 BBiG) und den Auszubildenden ist eine Ausbildungsvergütung zu zahlen. Die Ausbildungsvergütung darf einen Mindestbetrag nicht unterschreiten (§ 17 BBiG). Die Probezeit kann einen Monat bis vier Monate betragen (§ 20 BBiG).


Was ist eine schulische Berufsausbildung?

Eine schulische Berufsausbildung kennt einen Lernort: die berufliche Schule (Berufsfachschule oder Berufskolleg). Neben der Ausbildung an einer Schule können verpflichtende Praktika hinzukommen. Eine schulische Berufsausbildung kann zwischen einem und dreieinhalb Jahren dauern und mit dem Erwerb von Schulabschlüssen gekoppelt sein. Eine schulische Berufsausbildung ist in einigen Berufsfeldern der Normalfall:

  • in sozialen sowie Gesundheitsberufen und
  • in Berufen des öffentlichen Dienstes

Die Auszubildenden erhalten in der Regel keine Ausbildungsvergütung.


Was ist eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE)?

Eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) kommt unter bestimmten Umständen auch für Jugendliche ohne Anspruch auf eine Reha-Berufsausbildung in Frage. Bei einer BaE schließt ein/e Jugendliche/r einen Ausbildungsvertrag mit einem Bildungsträger und wird auf Grundlage des § 76 SGB III ausgebildet. Bei der BaE handelt es sich um eine durch die Agenturen für Arbeit geförderte Maßnahme, bei der ein Bildungsträger mit mindestens einem Betrieb zusammenarbeitet. Hinsichtlich des Ausmaßes der Zusammenarbeit lassen sich zwei Formen der BaE unterscheiden:

  • die kooperative Ausbildung: Ein Bildungsträger ist für die fachtheoretische Ausbildung zuständig und ein Betrieb soll die fachpraktische Ausbildung verantworten.
  • die integrative Berufsausbildung: Die Verantwortung für die Berufsausbildung liegt bei einem Bildungsträger. Damit der/dem Auszubildenden jedoch ausreichend fachpraktische Lernmöglichkeiten eröffnet werden, arbeitet der Bildungsträger mit Betrieben zusammen. Insgesamt verbringen die Auszubildenden bei einer integrativen Ausbildung mehr Zeit beim Bildungsträger als in Betrieben.

Zu der Zielgruppe der BaE zählen:

  • lernbeeinträchtigte Jugendliche,
  • Jugendliche, die sozial benachteiligt sind, und
  • junge Menschen, die ihre Ausbildung trotz Unterstützung abgebrochen haben oder voraussichtlich nicht erfolgreich abschließen werden.


Welchen Schulabschluss brauchen Jugendliche für die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung?

Für die Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung gibt es keine rechtliche Bestimmung, die einen (Mindest-)Schulabschluss festlegt. Werden in Stellenangeboten in Bezug auf Schulabschlüsse (Mindest-)Anforderungen formuliert, kommen diese von den Betrieben.

Modi einer Berufsausbildung
Das Arbeitsblatt veranschaulicht die Modi einer Berufsausbildung in vereinfachter Weise.
Berufsausbildung Modi.pdf (899.36KB)
Modi einer Berufsausbildung
Das Arbeitsblatt veranschaulicht die Modi einer Berufsausbildung in vereinfachter Weise.
Berufsausbildung Modi.pdf (899.36KB)



Duale Ausbildung oder schulische Ausbildung?

Ob eine Berufsausbildung im dualen System oder schulisch stattfindet, lässt sich mit dem Berufenet herausfinden.
So werden zum Beispiel alle schulischen Berufsausbildungen angezeigt:

  • Berufenet aufrufen
  • auf die Schaltfläche Erweiterte Suche klicken
  • auf die Schaltfläche Berufskundliche Gruppen klicken
  • einen Haken setzen bei Ausbildungen Berufsfachschule
  • auf SUCHEN klicken
Die Suchfunktion des Berufenet Mit der Suchfunktion des Berufenet kann man gezielt nach bestimmten Ausbildungsberufen oder Ausbildungsarten suchen.



Ausbildungs-Möglichkeiten mit Reha-Status


Schul-Abschlüsse und geförderte Ausbildungen







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