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sprachsensible Unterrichtsmaterialien in Leichter Sprache


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Die Regeln der Leichten Sprache - eine Zusammenfassung

Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der Leichte-Sprache-Regeln. Der Zusammenfassung liegen sowohl das Grundlagenwerk (Bredel & Maaß, 2016a) und der Ratgeber (Bredel & Maaß, 2016b) als auch eine Empfehlung von Adler (2022) in Bezug auf Schriftarten zugrunde. Im Download-Bereich kann die Zusammenfassung als PDF heruntergeladen werden. In der PDF wird im Gegensatz zur Webseiten-Version den typografischen Regeln der Leichten Sprache entsprochen. 


Wort


Satz


Text sowie Zeichen


Zeichen

  • Verwenden Sie unverbundene sowie serifenlose Schriftarten mit einer Schriftgröße von mindestens 14 Punkt und einem Zeilenabstand von 1,5 Zeilen. Best Practice: Open Sans (lizenzkostenfrei), Noto Sans (lizenzkostenfrei), The Sans (lizenzpflichtig) oder Milo Sans (lizenzpflichtig).
  • Setzen Sie Hervorhebungen sparsam ein und beschränken Sie sich auf Fettungen (bei Verneinungen und Kernbegriffen), Unterstreichungen (für Verweise auf Informationen außerhalb des Textes) und Einrahmungen (um besonders wichtige Sätze oder Absätze hervorzuheben).


Wort

  • Verwenden Sie zentrale Vertreter von Wortfeldern. Zentrale Vertreter zeichnen sich unter anderem durch einen häufigen Gebrauch aus. Wie häufig ein Wort gebraucht wird, kann zum Beispiel auf Duden online überprüft werden (Kategorie "Häufigkeit").
  • Verzichten Sie auf Fremdwörter, wenn Sie keine zentralen Vertreter eines Wortfeldes sind. Werden Fremdwörter eingesetzt, sollen diese stets erklärt werden.
  • Erklären Sie Fachwörter.
  • Geben Sie den Empfehlungen zur Leichten Sprache den Vorzug vor der geschlechtergerechten Sprache.
  • Verwenden Sie für ein Konzept stets das gleiche Wort.
  • Verzichten Sie auf Pronomen der dritten Person (er, sie oder es). Denn Pronomen der dritten Person erfordern von den Adressat:innen, dass sie während des Lesens darauf schließen, wer mit dem Pronomen gemeint ist. Beispiel: Der Vater und sein fünfjähriger Sohn kommen nach einem langen Spaziergang nachhause. Er geht sofort in die Küche und trinkt durstig ein Glas Bier. Wer trinkt hier durstig ein Glas Bier? Grammatikalisch kann es auch der Sohn sein.
  • Gliedern Sie komplexe Wörter mit Mediopunkt und Bindestrich. Beispiele: Medio·punkt und Binde-Strich.


Satz

  • Verwenden Sie ausschließlich Hauptsätze. Best Practice: Leichte Sprache Texte haben keine Kommas.
  • Vermeiden Sie innerhalb von Sätzen Zeilenumbrüche. Lässt sich ein Zeilenumbruch nicht vermeiden, sollten Wörter zusammenbleiben, die zu einem Satzglied gehören. Beispiel: *Der Schüler (Subjekt) holt (Prädikat) dem Lehrer (Dativ-Objekt) weiße Kreide (Akkusativ-Objekt). Besser: Der Schüler holt dem Lehrer weiße Kreide.
  • Berichten Sie Ereignisse und Handlungsabläufe chronologisch bzw. logisch.
  • Vermeiden Sie Koordinationen (Aufzählungen). Best Practice: Leichte-Sprache-Texte haben keine Kommas
  • Formulieren Sie Sätze mit kurzem Mittelfeld. Beispiel: *Peter hat [mich gestern Abend auf dem Handy; Mittelfeld] angerufen. Besser: Gestern hat [mein Handy; Mittelfeld] geklingelt. Denn Peter hat [mich; Mittelfeld] angerufen.
  • Verwenden Sie einen Verbalstil anstelle eines Nominalstils. Beispiel: *Die Stadt muss Einsparungen im Bildungsbereich vornehmen. Besser: Die Stadt muss sparen. Das heißt: Die Stadt gibt weniger Geld aus. Für diese Sachen gibt die Stadt weniger Geld aus: Kinder·gärten und Schulen.
  • Formulieren Sie ausschließlich Sätze im Aktiv. Beispiel: *Das Auto wird vom Mechaniker repariert. Besser: Der Mechaniker repariert das Auto.
  • Verzichten Sie auf unpersönliche Formulierungen mit <man> oder <jemand>.
  • Verwenden Sie den Indikativ anstelle von Konjunktivkonstruktionen. Beispiel: *Peter sagte, er habe [Konjunktiv I] gestern ein Buch gelesen. Besser: Peter hat gesagt: Gestern habe ich ein Buch gelesen.
  • Ersetzen Sie Genitivkonstruktionen durch Formulierungen im Dativ. Beispiel: *der Hut des Lehrers (Genitiv), der Hut von dem Lehrer (Dativ)
  • Verwenden Sie ausschließlich das Präsens und das Perfekt.
  • Vermeiden Sie Verneinungen, wenn dies möglich ist. Ist eine Verneinung unumgänglich, sind in erster Linie die Wörter <nicht> und <nichts> zu verwenden. Kann auf diese Wörter nicht zurückgegriffen werden, ist eine Verwendung von <kein> möglich.


Text

  • Geben Sie zu Beginn eines Textes Informationen zur Textsorte und zum Thema.
  • Achten Sie bei Texten auf eine verständnisfördernde Struktur (zum Beispiel mit Zwischenüberschriften, Randglossen und Einrückungen).
  • Verwenden Sie verständnisunterstützende Bilder mit deutlichem Bezug zum Text und klarer Aussage. Verzichten Sie auf Bilder, die ausschließlich der Dekoration des Textes dienen. 
  • Sprechen Sie die Adressaten direkt an und offerieren Sie eine Handlungsorientierung. Seien Sie hierbei aber höflich, indem Sie ältere Adressat:innen siezen. 
  • Sorgen Sie sowohl für eine größtmögliche Entlastung auf sprachlicher Ebene als auch geringstmögliche Eingriffe auf inhaltlicher Ebene.
  • Berücksichtigen Sie bei der Erstellung von Leichte-Sprache-Texten die Adressaten, die Lesesituation und das Medium.


Zusammenfassung der Leichte-Sprache-Regeln
Dies ist eine Zusammenfassung der Leichte-Sprache-Regeln für Zeichen, Wörter, Sätze und Texte.
leichte-sprache-regeln-zusammenfassung.pdf (97.74KB)
Zusammenfassung der Leichte-Sprache-Regeln
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